John Maynard Keynes

The analysis was in terms of a single national economy. What is desperately needed now is a rewrite in terms of the world economy." (John Maynard Keynes's General Theory of Employment, Interest and Money, 1936)

Dienstag, 4. Februar 2014

Wie kann der Bertelsmann- Transformationsindex verbessert werden?



Der neu veröffentlichte Transformationsindexes (www.bti-project.org) analysiert die Qualität des Regierungshandelns und politische Gestaltungsprozesse von 128 Entwicklungs- und Transformationsländern, erhoben von 250 Forschern in fast 7.000  Einzelbewertungen. Zu jedem Land besteht eine mehrseitige Analyse. Eine grafische Lösung erlaubt, komplexe Informationen und historische Trends zu visualisieren (http://atlas.bti-project.org/). Neun globale Megatrends werden identifiziert. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Welle sind Schlüsselthemen wie Gewaltenteilung, Korruptionsbekämpfung, Wirtschaftswachstum und freie Meinungsaufbereitung multimedial aufbereitet. Der Transformationsindex ist einer der wenigen von fast 40 globalen Indexen – siehe Auflistung am Ende - , die sich der Herausforderung einer unabhängigen und systemischen Länderanalyse stellt.

Mit Indexen können komplexe gesellschaftliche Phänomene auf einen einfachen Nenner gebracht, Trends bestimmt, Bewertungen und Empfehlungen gegeben werden. Ein Beispiel ist, dass sich Japan beim Gender Gap Index auf dem 105. Rang von 136 Ländern befindet, hinter dem weit ärmeren Indien und Burkina Faso. Wären Frauen im gleichen Maße wie Männer am Wirtschaftsleben beteiligt, so würde die Wirtschaftsleistung um 16 % steigen und die 20-jährige wirtschaftliche Stagnation wäre beendet. Die Überwindung der geschlechterspezifischen Unterschiede in der Erwerbsquote hat Eingang in der Politik gefunden und ist Bestandteil des erwarteten dritten Teils der Abenomics bei der Revitalisierung des Landes.

Andere Veränderungen im komplexen globalen Geschehen sind ohne die Vereinfachungen durch Indexe schwieriger zu erkennen. So fällt das Ende eines jahrzehntelangen Superzyklus bei Rohstoffen mit einem Zyklus bei Krediten und niedrigen Zinssätzen zusammen. Das hohe Wirtschaftswachstum bei Entwicklungs- und Schwellenländern zu Beginn des Jahrtausends geht einher mit dem Rückgang der Demokratie, wie im Transformationsindex gemessen, und einer Verlangsamung der Globalisierung laut DHL Global Connectedness Index. Inwieweit sich hinter diesen Korrelationen auch Kausalitäten verbergen, sollte Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.

Indexe bedürfen eines Kontextes und der Interpretation. So hätte China Mitte des 19. Jahrhunderts Spitzenwerte beim Index für Freihandel und Religionsfreiheit. Dies wurde aber durch militärische Maßnahmen während der Opiumkriege erzwungen und nützte der englischen Staatskasse während China verelendete.

Was misst der Transformationsindex? Laut Webseite soll das politische Management durch die Analyse von Stärken und Schwächen bestehender Prozesse Zielstellung verbessert werden. Ziel ist die Gestaltung des friedlichen Wandels zu rechtsstaatlicher Demokratie und sozialen Marktwirtschaft. Mit dem Index wird die Qualität der Regierungsführung bewertet, was zum Verständnis von gesellschaftlichen Wandels in Richtung Demokratie und Marktwirtschaft beitragen soll.

Es besteht kein Zweifel an der Richtigkeit des Koordinatensystems Totalitarismus/Diktatur vs. Demokratie und Autokratie/Staats- /Planwirtschaft vs. Marktwirtschaft. Seit dem Beginn der Industrialisierung vor 250 Jahren wird die Welt marktwirtschaftlicher und demokratischer. Das Ende der Sowjetunion beschrieb einen Schlussstrich zur „Universalisierung der westlichen liberalen Demokratie“ (Francis Fukuyama). Trotz aller begründeter Kritik am Kapitalismus gibt es keine Alternative. Der heutige Zusammenhang zwischen sozialer Marktwirtschaft und entwickelter Demokratie wird auf der Webseite überzeugend visualisiert.

Ein klassisches Beispiel ist die Grenze zwischen den beiden koreanischen Staaten. Mit den Nachtaufnahmen zwischen einem erleuchtetem Südkorea und einem dunklen Nordkorea können die Folgen unterschiedlicher Wirtschaftspolitiken kaum besser illustriert werden. Hier das dynamisches Schwellenland, dass mit Schweden laut Global Innovation Index (Bloomberg) das innovativste Land ist, dass über Weltunternehmen wie Samsung verfügt, einem besseren Breitbandausbau als Deutschland hat und mit seinem Pisa-Rating Maßstäbe setzt. Dort die halbfeudalen Planwirtschaft, dessen politisches Klima den Totalitarismus vom Ende des Koreakrieges einfroren hat und dessen Bevölkerung durch Hungerepidemien dezimiert und im Durchschnitt 20 cm kürzer als die südkoreanische Verwandtschaft ist.

Außerhalb von historischen Zeiträumen sind die Kausalitäten zwischen Demokratie und Marktwirtschaft nicht so eindeutig. Das autoritäre China entwickelt sich seit drei Jahrzehnten weit dynamischer als das demokratische Indien. Seit der Jahrtausendwende sind autoritäre und staatskapitalistische Staaten schneller gewachsen als die entwickelten Demokratien, was Irritationen aufwirft, wenn der Trend für Jahrzehnte extrapoliert wird. Russland befindet sich nach 1917 – 1991 in einem weiteren politischen Zyklus: Die Jelzin-Jahre waren bis 1998 eine demokratische und marktwirtschaftliche Sturm-und-Drang Zeit, bei der die Wirtschaft schrumpfte und die Realeinkommen sanken. Unter Putin stabilisierte sich die Gesellschaft, die Einkommen wuchsen um das Zehnfache, aber autoritäre Tendenzen sind unübersehbar. Wird der gegenwärtige Gesellschaftsvertrag aufgrund sinkender Wachstumsraten und erhöhter Abhängigkeiten vom Ressourcenexport nicht mehr eingehalten, dann bricht eine neue Welle demokratischer und marktwirtschaftlicher Reformen an. Die Nach-Putin-Ära wird der dritte Reformzyklus in rund 100 Jahren sein.

Auch das Verhältnis von Nord- und Südkorea kann im historischen Kontext gesehen werden. Südkorea war Frontstaat bei der Eindämmung des Kommunismus in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Wie auch Deutschland verfügte es nur über eine eingeschränkte Souveränität, wichtige makroökonomische Weichenstellungen wurden in Abstimmung mit den USA vorgenommen. Dafür erhielt Südkorea Treibhausbedingungen für Wachstum, Demokratie und Marktwirtschaft: Sicherheit, Kapital, technische Unterstützung und Zugang zum US-amerikanischen Markt. Die Regierung nutzte die vorhandenen Bedingungen. Nicht nur Nordkorea, viele andere Länder hatten nicht annähernd solche Voraussetzungen. Lateinamerikanische Staaten sind Wettbewerber der USA, in der Vergangenheit aufgrund der Machtungleichgewichte eher Hinterhof, Rohstofflieferant und Absatzmarkt als Partner zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen.

Die Autoren des Bertelsmann-Transformationsindex verweisen darauf, dass eine Linearität des Übergangs zu Demokratie und Marktwirtschaft nicht besteht. Bestehen vielleicht andere Faktoren, die das Wechselverhältnis von Demokratie und Marktwirtschaft bestimmen? Kandidaten wären neben dem geopolitischen Kräfteverhältnis die Geschichte (der wichtigste Faktor für ein heutiges reiches und demokratisches Land ist Reichtum und Demokratie vor 100 Jahren), Geographie (Stadtstaat vs. Binnenland) und Technologie (mehr Mobiltelefone als Menschen).

Die Diskussion der letzten Jahre generiert ständig neue Facetten. Fragen der Demokratie und sozialen Ungleichheit haben die politische Ebene erreicht, wie die Rede von Präsident Obama zur Lage der Nation in den USA zeigt. Publikationen verweisen beispielsweise auf die Rolle von Einkommen und Bildung (hier) bei der Entwicklung der Demokratie oder der Initiierung von Wachstum (hier). Thomas Piketty weist auf die Grenzen der westlichen Demokratie, die eine Zunahme der sozialen Ungleichheit auf ein vorindustrielles Niveau nicht verhindert. Robert Allen zeigt, wie historische Ressourcenflüsse aus Entwicklungsländern Reformprozesse im Westen finanzierten. Ian Morris führt geographische Zufälligkeiten auf, die zur industriellen Revolution in Europa und nicht in China führten. Jared Diamond analysiert die Bedeutung der Tradition bei der Robustheit von Institutionen gegenüber endogenen und exogenen Schocks. Robert Gordon, Tyler Cowen und Larry Summer haben eine heftige Diskussion über einen 250-jährigen Zyklus der Weltwirtschaft entfacht, wonach zuerst der Westen enteilte und nun vom Rest der Welt eingeholt wird.  Sollten sich die Indizien einer säkulären Stagnation verhärten – wenig wahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen - , dann müsste die Bedeutung von Demokratie und Marktwirtschaft für die Wohlstandsmehrung neu kalibriert werden.
Die folgenden Faktoren können aufgeführt werden, die die Entwicklung von Demokratie und Marktwirtschaft beeinflussen:

Eingliederung in die globale Wertschöpfungshierarchie: Je höher sich ein Land in der globalen Pyramide befindet, desto bessere Möglichkeiten hat es, bestehende und zukünftige Herausforderungen zu bestehen. Mit der Entfernung zur technologischen Grenze nimmt tendenziell die Fähigkeit ab, Investitionen zum Bestehen in einer globalen Wettbewerbsordnung vorzunehmen, das Wagnis Marktwirtschaft und Demokratie einzugehen und unvermeidliche Durststrecken zu überbrücken. Produktivitätsschocks lassen sich besser an der Spitze der globalen Pyramide mit einer diversifizierten Wirtschaft abfedern. In armen Gesellschaften droht das soziale Gefüge zu zerreißen, wenn Produktivitätsfortschritte und Preise in einer Generation um den Faktor 100 und mehr auseinanderklaffen[1]. Der Stadtstaat Singapur hat die Chance, sich mit jeder technologischen Innovationswelle auf höherer Stufe neu zu erfinden und nutzt sie. Jemen steckt mit einer traditionellen Gesellschaftsstruktur, einer explodierenden Bevölkerung, schwindenden natürlichen Ressourcen und dem Fehlen eines wettbewerbsfähigen Wirtschaftsmodells in einer Anpassungsfalle, bei dem selbst Erdölfunde nur wenig Erleichterung bedeuten.

Ressourcenflüsse: Je mehr Ressourcen ein Land zur Verfügung hat, desto besser kann es in Wachstum und Strukturreformen finanzieren und Wohlstandsgewinne aus Demokratie und Marktwirtschaft erzielen. Kapitalflüsse umfassen ausländische Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, staatliche und private Kredite, die offizielle und private Entwicklungshilfe und Überweisungen aus dem Ausland. Mit der Tiefe und Intensität der Integration in globale Kapitalmärkte können Ressourcenflüsse besser gelenkt werden. Die Terms of Trade begünstigen oder benachteiligen die Leistungskraft eines Landes. Technologische Durchbrüche beeinflussen die Wettbewerbsfähigkeit wie es die gegenwärtige Diskussion zu den geostrategischen Folgen der Schiefergasrevolution in den USA zeigt. Nicht zuletzt ändern sich die ökonomische Bewertung bestehender natürlicher Ressourcen in die eine oder andere Richtung, wie die Neubewertung von Seltenen Erden oder das Phänomen des „land grabbing“ zeigt.

Eigenlogik von Reformprozessen, nationale Identität und Pfadabhängigkeiten: Die Eigenlogik von institutionellen Veränderungen ist hoch. Goldene Phasen der gesellschaftlichen Entwicklung, bei denen die Politik Zuwächse verteilt, wechseln sich mit Strukturumbrüchen ab, bei denen der Rahmen für wirtschaftliche Aktivitäten neu bestimmt und zwischen Bevölkerungsteilen umverteilt wird. Kontinuitäten von relevanten Trends und Entwicklungslinien können nach Jahren und Jahrzehnten Wendepunkte aufweisen. Nationale Identitäten sind von Traditionen und Besonderheiten geprägt, die Jahrhunderte und mehr zurückliegen, wie das römisch-griechische Fundament der europäischen Zivilisation. Jede Reform ist ein außerordentlicher Balance- und Kraftakt, bei dem heutige Kosten einem eventuellen zukünftigen Nutzen gegenüberstehen. Die Berücksichtigung von Tradition, Mentalität und Kultur senkt die Kosten von Reformen und das unvermeidliche Risiko ihres Misslingens, weshalb erfolgreiche Reformen entlang institutioneller Pfadabhängigkeiten entstehen und die Erfahrungen anderer Länder in den seltensten Fällen direkt übernommen werden können. 

Globale und nationale Paradigmenwechsel und institutionelle Wendepunkte: Industrielle Revolutionen verändern die Art und Weise des Wirtschaftens. Die Auslagerung von arbeitsintensiven Tätigkeiten aus den Industrieländern in Entwicklungs- und Schwellenländer hat zu einer neuen globalen Arbeitsteilung geführt und eine Milliarde Beschäftigte in globale Märkte. Andere Makrotrends sind die Ausbreitung der Informationstechnologien, die Urbanisierung, die globale demographische Revolution und viele andere. 




Nehmen wir als Beispiel die Mongolei, um die Möglichkeiten und Grenzen des Transformationsindex zu zeigen. Der Statusindex liegt bei 6.47 (1-10, Platz 40 von untersuchten 129 Ländern), die politische Transformation bei 7.15 (#34), die ökonomische Transformation bei 5.79 (#59) und der Management Index 6.26 (#23). Insgesamt besteht ein ausgeglichenes und sehr positives Bild des Transformationsprozesses für ein Land, dass vor zwei Jahrzehnte abhängig von Entwicklungshilfe war und bei dem die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung nicht in moderne Wirtschaftskreisläufe integriert war. Bedeutet dies, dass die Mongolei ein Land mit einem herausragenden politischen Management ist, dass Inspiration zeigt und ein Beispiel für andere Länder sein könnte? 

Die Indexe verbergen eine außergewöhnliche Dynamik. Sie zeigen nicht, welche Treiber ursächlich für die positive Dynamik verantwortlich zeichnen. Regierungsführung, Demokratisierung und marktwirtschaftliche Reformen sind Faktoren einer komplexen Entwicklung. Das gegenwärtige institutionelle Ökosystem ist von Zerreißproben geprägt. Auf die folgenden Entwicklungen kann verwiesen werden:

Einbettung in die globale Wertschöpfungspyramide: Ein Drittel der Bevölkerung lebt bis heute in oder nahe der Subsistenzwirtschaft. Die Wertschöpfung und die Wachstumsaussichten von traditionellen Aktivitäten wie der Viehzucht und der Landwirtschaft sind bei hohen, klimabedingten Risiken gering. Selbst die jahrzehntelange Unterstützung durch internationale Geber hat zu keiner nachhaltigem und wettbewerbsfähigen Dynamik geführt. Es ist keine Überraschung, das seit dem Zerfall der Sowjetunion die marktwirtschaftlichen Reformen wenig erfolgreich sind, was sich bei der schlechtere Indexierung der wirtschaftlichen Transformation widerspiegelt.
Erst der verstärkte Export von Rohstoffen hat die Mongolei zu einem der am schnellsten wachsenden Länder der Welt gemacht.  

Ressourcenflüsse: Die direkten Auslandsinvestitionen, unter anderem  in die weltgrößte Gold-Kupfer-Mine, übersteigen die nationale Wirtschaftsleistung um das Mehrfache. Die Kapitalisierung der natürlichen Ressourcen ist der mit großem Abstand wichtigste Faktor bei Wohlstand und Wachstum und hat die Mongolei vom einem asiatischen Saudi-Arabien träumen lassen. Der Bergbau schafft hohe Anreize für korruptes Verhalten.
Die Entwicklungshilfe betrug bis zu 40% vor 1990 und bis zu 20 % in den letzten Jahren.

Institutionelle Eigenlogiken: Die Mongolei ist ein Binnenland mit der weltweit niedrigsten Bevölkerungsdichte, wobei sich die Hälfte der Bevölkerung in der Hauptstadt konzentriert. Weitere 6 Millionen Mongolen leben in China, das Doppelte der Titularnation. Für die nationale Identität prägend ist die Selbstbehauptung gegenüber den beiden autoritären Nachbarn, die jeweils eine um den Faktor 50 und 500 größere Bevölkerung und Wirtschaftskraft verfügen. Dies hat zum Aufbau einer Kernkompetenz im Erzielen von Kompromissen und dem Lavieren mit stärkeren Partnern beigetragen. Die Hilfe der internationalen Gemeinschaft beim Aufbau von demokratischen Traditionen und der Initiierung von marktwirtschaftlichen Reformen ist signifikant. Erste Bewährungsproben bei Machtwechseln und der Korruptionsbekämpfung wurden erfolgreich bestanden.

Paradigmenwechsel: Der globale Rohstoffzyklus neigt sich dem Ende, wodurch die Preise für mongolische Exportgüter wie Kupfer Gold und Kokskohle sinken können. Mit wachsendem Wohlstand wird sich die internationale Gemeinschaft aus der Mongolei zurückziehen. Das Gefälle zwischen Subsistenzwirtschaft und modernem Bergbau sowie zwischen der Haupstadt Ulaanbaatar und dem Rest des Landes ist enorm und zunehmend Quelle von politischen Spannungen. Die Logik der holländischen Krankheit erschwert eine Diversifizierung der Wirtschaft. Jede unternehmerische Tätigkeit ist vom spezifischen Kosten-Nutzen-Profil von Aktivitäten im Bergbau und den angrenzenden Dienstleistungen konfrontiert und letztlich damit auch limitiert.

Die wichtigsten Herausforderungen für Demokratie und Entwicklung der Marktwirtschaft sind der Ressourcenfluch und die Konfrontation mit der traditionellen Subsistenzwirtschaft. Bei der Kompensation des Ressourcenfluches gibt es inzwischen umfangreiche Erfahrungen, aber selbst ein entwickelter Staat wie Norwegen kann einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit nicht vermeiden. Auch die Unterschiede in der traditionellen Lebensweise und den Anforderungen einer wissensbasierten Wirtschaft können nicht in wenigen Jahren überwunden werden, wie die schnell wachsenden Slums um die Hauptstadt zeigen. Kann Demokratisierung und können marktwirtschaftliche Reformen helfen? Patentrezepte sind nicht bekannt. Es bedarf eines aufwändigen Such- und Findungsprozess, der sich über Generationen hinziehen wird. Ohne dass dabei Rückschlüsse auf die Qualität der Regierungsführung getätigt werden können ist eine Verschlechterung des Transformationsindexes und seiner Komponenten in den kommenden Jahren weit eher zu erwarten als eine Verbesserung der bestehenden Spitzenposition.


Vorschläge für die Verbesserung des BTI

1.     Darlegung der Annahmen und Bezugnahme zur aktuellen Diskussion bei Fragen von Demokratie, marktwirtschaftlichen Reformen und der wirtschaftlichen Dynamik durch Verweise auf aktuelle Diskussionen und Veröffentlichungen. Beispielsweise umfasst eine Literaturübersicht der Weltbank Forschungsergebnisse, bestätigte und unbestätigte Annahmen zum Verhältnis von Wachstum und Ungleichheit.
2.     Vorhersage zur Dynamik der Indexe: Der Erkenntniswert von falschen Prognosen ist höher als der Verzicht auf Analyse.
3.     Vernetzung mit sozialen Netzwerken, Blogs, Feedback- und Diskussionsfunktionen sowie Lese- und Linklisten, um den Nutzen für die Zielgruppen zu stärken.


Eine Übersicht globaler Indexe:

1.     Climate Change Performance Index
2.     Corruption perception Index
3.     Democracy Index
4.     Depth Index of Globalization
5.     Doing Business Index
6.     Earth Security Index
7.     Economic Complexity Index
8.     Economic Inequality index
9.     Economic Opportunity Index
10.  Education Index
11.  Environmental Performance index
12.  E-Friction Index
13.   Failed State Index
14.   Financial Secrecy Index
15.   Gender Inequality Index
16.   Gini coefficient
17.  Global Age Watch Index
18.  Global Connectedness Index
19.  Global Entrepreneurship Monitor
20.  Global Fragility Index
21.  Global Gender Gap Index
22.  Global Hunger Index
23.   Global Innovation Index (Boston Consulting Group)
24.   Global Innovation Index (Bloomberg)
25.   Global Innovation Index (Cornell University, INSEAD, WIPO)
26.  Global Peace Index
27.   Global Slavery Index
28.  Human Development Index
29.  Human Opportunity Index
30.  Index of Global Philanthropy and Remittances
31.   Index of Economic Freedom
32.   Index of State Weakness
33.   Millennium Development Goals
34.   Multidimensional Poverty Index
35.  OECD Better Life Index
36.  PISA
37.  Women’s Economic Opportunity Index (The Economist)
38.  World Press Freedom Index
39.  Worldwide Index of economic freedom (fraser Index)




[1] So sind laut Berechnungen des Bureau of Labour Statistics die Preise für Fernseher bei vergleichbarer Qualität seit 1980 um den Faktor 20 gesunken und die Kosten von Bildung um den Faktor 7 gestiegen.

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